4. 12. 2020

Besondere Geschenke zum 200. Geburtstag: Wir feiern die „Herzogin der Herzen“ online

Eigentlich wollte die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha am 6. Dezember 2020 mit Gästen, Freunden und Förderern im Herzoglichen Museum ein fulminantes Fest feiern: den 200. Geburtstag Herzogin Alexandrines von Sachsen-Coburg und Gotha (1820–1904). Trotz der aktuellen Lage soll dieser besondere Tag nicht unbeachtet verstreichen, weshalb im Porzellan-Depot des Perthesforums am 6. Dezember eine virtuelle Geburtstagsparty stattfindet, die als Video auf den Social-Media-Kanälen für alle zugänglich sein wird.

So viel sei schon einmal verraten: Für Alexandrine wird ein Geburtstagstisch mit einem ganz besonderen Geschenk arrangiert. Eine Prunkvase und zahlreiche Dessertteller aus dem historischen Hochzeitsservice, das sie und ihr frisch angetrauter Erbprinz Ernst bei ihrem feierlichen Einzug in die Residenz am 21. Juni 1842 von der Stadt Gotha als Geschenk überreicht bekamen.

Während die Vase im Schloss Friedenstein verblieb und im 20. Jahrhundert Eingang in die Gothaer Porzellansammlung fand, wurden die Dessertteller vermutlich nach Alexandrines Tod im Jahr 1904 verschenkt. Dank großzügiger Unterstützung durch den Freundeskreis Kunstsammlungen Schloss Friedenstein Gotha e. V. und die Gothaer Kulturstiftung konnten im vergangenen Jahr 17 von ursprünglich 48 Desserttellern im Kunsthandel erworben werden – ein wahrhaft fürstliches Geschenk für die Gothaer Porzellansammlung der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha und auch für Herzogin Alexandrine.

Bei der Bevölkerung in Gotha wie in Coburg war die geborene Alexandrine von Baden außerordentlich beliebt. Schon frühzeitig engagierte sich die „Landesmutter“ für soziale Projekte. Während der Kriege in den 1860er und 1870er Jahren unterstützte sie die Vorläufer-Organisationen des Deutschen Roten Kreuzes und widmete sich der Pflege verwundeter Soldaten. Aus ihrem Privatvermögen stellte sie weit mehr als eine halbe Million Mark „zum Wohle des Volkes“ zur Verfügung. Alexandrine galt daher als „Herzogin der Herzen“. Und auch das ihres Gatten hatte sie schnell erobert. Wenige Wochen vor der Hochzeit schrieb der spätere Herzog Ernst II. seinem Onkel Leopold, König der Belgier: „An Alexandrine hat mich der Himmel finden lassen, was nur je für mich zu wünschen war.“

Sobald wieder öffentliche Veranstaltungen möglich sind, soll Alexandrines 200. Geburtstag vor Ort gebührend nachgefeiert werden. Wie ursprünglich geplant, werden dann auch in der Loggia des Herzoglichen Museums die neuerworbenen Dessertteller aus dem Hochzeitsservice präsentiert. Diese sind mit wunderbaren Ansichtsdarstellungen aus dem Herzogtum Gotha und dem Großherzogtum Baden bemalt.

Die Stiftung freut sich darauf und hofft auf viele Geburtstagsgäste – zur virtuellen Party auf den Social-Media-Kanälen (Facebook, Twitter, Instagram) am 6. Dezember ebenso wie 2021 im Herzoglichen Museum Gotha

Herzogliches Museum