21. 02. 2018

Neue Kabinettausstellung „Echt(e) Spitze – Spitzenfächer aus vier Jahrhunderten“

Der Sonntag wird „Spitze“: Um 15 Uhr führt Ute Däberitz durch die neue Kabinettausstellung im Herzoglichen Museum Gotha. Dann wird die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Interessierten die neue kleine Schau im Fächerkabinett näherbringen, die sich dieses Mal einer exquisiten Auswahl von Spitzenfächern aus der Sammlung Herzog Augusts von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772-1822) und der Stiftung Ute Michaels München widmet. Die Kabinettschau wurde parallel zur Sonderausstellung „À la mode – Spitzen von Renaissance bis Rokoko“ konzipiert, die im März eröffnet wird.

Zarte handgefertigte Reticella-, Nadel- und Klöppelspitzen gehörten seit der Zeit der Renaissance zu den kostbaren Materialien, die bei der Herstellung luxuriöser Fächerblätter Verwendung fanden.

Bereits im 17. und 18. Jahrhundert versuchten findige Fächermacher die kostspieligen Spitzen zu imitieren – beispielsweise durch Découpé-Applikationen (ausgestanzte, filigrane Papierelemente) im Reticella-Stil oder mit Hilfe der sogenannten Trompe l’oeil-Malerei (Augentäuscher-Malerei).

Mit der Produktion maschinell geklöppelter Spitzen konnten die begehrten Accessoires seit dem 19. Jahrhundert nicht nur in größeren Mengen auf den Markt gebracht werden, sondern wurden nun auch für Damen mit schmalerem Geldbeutel erschwinglich. 

Im Bestand der Stiftung Michaels, die seit 2011 als Dauerleihgabe in Gotha bewahrt wird, befindet sich eine Reihe von Fächern mit Blättern aus hand- und maschinell gefertigter Spitze des 18. und 19. Jahrhunderts, die gemeinsam mit Exemplaren aus der Sammlung des Gothaer Herzogs August präsentiert werden.

Ein filigraner, einer Klöppelspitze nachempfundener Elfenbein-Briséfächer aus ehemaligem Besitz der russischen Zarin Elisabeth Alexejewna (1779-1826) und ein kostbarer Fabergé-Fächer mit einem Blatt aus Brüsseler Spitze und Diamantbesatz am Schildpatt-Gestell gehören zu den Highlights der Kabinettausstellung.

Herzogliches Museum